Marie Kollenrott: Rede zu "Niedersachsens Energiepotenzial effizient nutzen" (Antrag SPD/GRÜNE)

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TOP 23: Niedersachsens Energiepotenzial effizient nutzen – die Herausforderungen von Energie, Industrie und Fläche lösen

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleg*innen, sehr geehrte Damen und Herren,

Industrie folgt Energie – und die Kohle des 21. Jahrhunderts sind Sonne und Wind. Den Vorsprung Niedersachsens bei der Energiewende müssen und wollen wir Industriepolitisch denken und nutzen, um dauerhaft grüne Arbeitsplätze im Land zu sichern und auszubauen.

Doch die Energiewende ist kein Selbstläufer. Neben dem zügigen Ausbau der Erneuerbaren müssen insbesondere Leitungen und Energiespeicher gebaut werden. Unternehmen ohne ausreichenden Strom- oder Wasserstoffanschluss können in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung so behindert werden, dass Standortschließungen und Arbeitsplatzverlust drohen.

Daher gilt es, möglichst frühzeitig die Potentiale der Erneuerbaren mit den Bedarfen von Industrie und Gewerbe zusammenzudenken und übergreifend vorausschauend zu planen. Es gilt, Standort- und Wachstumschancen zu identifizieren und zu verbinden mit regionalen Wirtschaftskonzepten, Transformationsinitiativen und Energieentwicklungsstrategien. Energieverbrauch und Produktion regional zusammenzuführen erhöht die Effizienz, erhöht die Systemsicherheit und verringert die Kosten der Energiewende, letztlich auch für Verbraucherinnen und Verbraucher. Und sichert – durch die Bereitstellung günstiger erneuerbarer Energie aus regionaler Produktion - auch lokale Arbeitsplätze. Wer früh und effizient dekarbonisiert, das wird zunehmend sichtbar, gewinnt auch weltweit langfristige Wettbewerbsvorteile.

Ein Vorhaben, das uns bereichsübergreifend fordert.

Das Stichwort ist integrierte Energiesystemplanung. Horizontal zwischen den Sektoren Energiebereitstellung – Energiespeicherung – Energietransport sowie Energiebedarf und vertikal zwischen Bund, Land und Kommunen.

Und wichtig für uns: Wir arbeiten ressortübergreifend: Energieproduktion in der Zuständigkeit des Umweltministeriums, Energiebedarf beim Wirtschaftsministerium, Raumplanung in der Verantwortlichkeit des Landwirtschaftsministeriums, Regionale Entwicklung des MB und die Liegenschaftsverwaltung im Bereich des Finanzministeriums.

Die Unterrichtung im Umweltausschuss, vorgetragen durch fünf Ministerien, war ein eindrucksvolles Beispiel von konstruktiver Zusammenarbeit, bei dem ein Rädchen ins andere greift. Dies stimmt mich umso optimistischer, dass der vorliegende Antrag ein gelungener Anstoß für eine grüne Industriezukunft in Niedersachsen ist und wir die Rädchen gemeinsam weiter antreiben werden. Unser niedersächsischer Anspruch ist hierbei nicht weniger, als ein bundesweites Vorbild für die industrielle und energetische Transformation zu sein.

Meine Damen und Herren, die integrierte Energiesystementwicklung, die wir heute mit anstoßen wollen, wird eine neue Daueraufgabe sein, die Niedersachsen für die nächsten zwanzig Jahre auf vielerlei Ebene begleiten wird. Ziel ist dabei nicht weniger als eine umfassende sozial-ökologische Transformation vom fossilen ins erneuerbare Zeitalter. Ich freue mich über diesen wirklich gelungenen rot-grünen Aufschlag und bitte um Zustimmung zum vorgelegten Antrag.

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